Neuer Milchviehlaufstall auf dem Hof Klanhorst eingeweiht
Neues Zuhause für 68 Milchkühe
Nach nur acht Monaten Bauzeit ist der Neubau eines Milchviehlaufstalls auf dem Biohof Klanhorst der Diakonie Stiftung Salem abgeschlossen. Der neue Stall ist nach Bioland-Richtlinien konzipiert und bietet Platz für 68 Milchkühe. Durch das umfangreiche Bauprojekt entstehen zehn Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen.
Bei der offiziellen Eröffnung begrüßte zunächst Mark Westermann, Geschäftsbereichsleiter Arbeit und Qualifizierung der Diakonie Stiftung Salem, die Gäste auf dem Hof Klanhorst. „Die Investition in den neuen Milchviehlaufstall ist ein klares Bekenntnis zum Standort“, so Mark Westermann. Rund 650.000 Euro investierte die Diakonie Stiftung Salem in den Neubau des Stalls und der dazugehörigen Anlagen. Rund 40 Prozent der Baukosten konnten durch Förderungen des Agrarinvestitionsförderprogramms (AFP) der Europäischen Union gedeckt werden. Der Neubau des Milchviehstalls war notwendig, da die Technik des alten Stalles in die Jahre gekommen und teilweise defekt war. Die Milchviehhaltung ist eines der wichtigsten Geschäftsfelder des Hofs Klanhorst, der hier qualifizierte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen vorhält. Durch die neue Stallanlage kann der Hof seinen Milchviehbestand verdreifachen und nicht nur bestehende Arbeitsplätze erhalten, sondern neue Angebote für Menschen mit Behinderungen schaffen.
Mit einer Andacht von Pfarrer Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, feierten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher die Einweihung des neuen Milchviehstalls. Anschließend stellten Hofleiter Kevin Szalies und Sebastian Kruse, Fachbereichsleiter Industrielle Dienstleistungen der Diakonischen Werkstätten, den Gästen den neuen Stall vor. Der Milchviehstall ist nach Bioland-Richtlinien konzipiert und erfüllt damit besondere Tierwohl-Standards. Alle Tiere haben etwa eine eigene Liegebucht und einen großen Fressplatz. Aus ihrem Stall haben die Milchkühe direkten Zugang zur großen Weide. Noch wichtiger ist jedoch, dass der Stall beste Arbeitsbedingungen für Menschen mit Behinderungen bietet. Es gibt etwa einen speziellen Ruhebereich, in dem sich Beschäftigte des Biohofes zurückziehen können. Die Seitenlüftungen und Bereiche können mit Curtains und Toren geschlossen werden, um Menschen und Tiere vor Durchzug zu schützen. „Wir haben alles selbst geplant, von A bis Z“, sagte Hofleiter Kevin Szalies.
Im neuen Milchviehstall setzt die Diakonie Stiftung Salem auf modernste Technik. Herzstück des Stalls ist ein vollautomatischer Melkroboter, der Milchkühe automatisch erkennt, eigenständig melkt und umfangreiche Daten zur Milchleistung jeder Kuh liefert. Die Tiere entscheiden dabei selbst, wann sie gemolken werden wollen. Die Automatisierung des Melkvorgangs entlastet nicht nur das Biohof-Team und schafft Kapazitäten für neue Aufgaben, sondern bedeutet für die Tiere noch mehr Freiheit. Das soll langfristig auch die Milchleistung der Kühe erhöhen und den Hof wirtschaftlich stärken. „Die Arbeit wird zukünftig eine andere sein“, sagte Kevin Szalies. „Das Melken übernimmt der Roboter, aber es wird deutlich mehr Kalbungen geben, die auch abends und nachts begleitet werden müssen.“ Und trotz der Verdreifachung der Herde muss das Biohof-Team jedes Tier im Blick haben, um eine gute Tiergesundheit und damit eine gute Milchleistung sicherzustellen.